Mobile SEO darf nicht mehr ignoriert werden
Daniel Marx
Weil der generelle Trend der Internetnutzung immer mehr zur mobilen Nutzung geht, ziehen auch Suchmaschinen, allen voran natürlich Google, diesen Trend in ihre Ranking-Algorithmen mit ein.
Die mobile Nutzung beträgt mittlerweile schon mehr als 10 % des Internet-Traffics. Und laut verschiedenen Prognosen soll sie sich in den nächsten Jahren verzehnfachen. Über kurz oder lang wird der Desktop wohl tatsächlich nur noch zum Arbeiten verwendet werden, und die private Nutzung fast komplett mobil werden. Gerade Tablets werden dabei privat die alten Standrechner ersetzen.
Das heißt natürlich auch, dass die User immer stärker auf den mobilen Geräten suchen. Jetzt hat Google im offiziellen Webmasterblog angekündigt, bei Suchanfragen, die von mobilen Endgeräten aus kommen, künftig schlechte mobile Lösungen abzuwerten.
Man will auch Nutzern von Tablets und Smartphones die bestmöglichen Ergebnisse liefern. Und das heißt in erster Linie, dass Webseiten auf den mobilen Geräten auch passend angezeigt werden müssen. Mobile SEO bedeutet daher, die Usability einer Seite auf allen Endgeräten sicherzustellen.
3 Varianten für mobile – Google favorisiert Responsive Webdesign
Für die Optimierung von Websites für Mobile Devices nennt Google drei Varianten. Oft die beste Möglichkeit, und auch die, die Google ausdrücklich empfiehlt, ist Responsive Webdesign. Dabei wird an alle Geräte derselbe HTML-Code ausgeliefert, per Media-Queries die Bildschirmauflösung abgefragt und der Inhalt mittels CSS je nach Ausgabegerät verschieden gestylt.
Was auch heißt, dass es nur eine URL pro Seite und keinerlei doppelte Inhalte gibt. Wo also möglich und sinnvoll, sollte diese Variante auch genutzt werden.
Wenn nicht, kommt der Google-Bot auch mit den folgenden zwei Methoden klar, sofern sie richtig aufgesetzt wurden:
Die erste Alternative wäre, dynamische Webseiten mit den selben URLs, aber verschiedenen HTML- und CSS-Dateien anzubieten. Dabei gibt der Server je nach Gerät die passende Version heraus. Ein Hinweis für alle, die es technisch noch genauer wissen wollen: Weil für den Google-Bot nicht gleich ersichtlich ist, dass es verschiedene Versionen der Site gibt, muss man ihm über einen “Vary HTTP header” auch darauf hinweisen.
Eine weitere Möglichkeit, mobile Websites für Google korrekt darzustellen, ist eine separate mobile Version unter einer zweiten URL anzubieten. Wichtig ist dabei, dass man die beiden Seiten verknüpft und die Links im Code oder der Sitemap mit speziellen Tags auszeichnet. Auch dazu noch die technische Details Der Link auf die mobile Seite sollte mit rel=”alternate” gekennzeichnet werden. Das Gegenstück, das auf der mobilen Seite zur “Desktop-Version” zurück zeigt, sollte rel=”canonical” lauten. Damit wird vermieden, dass der Bot die beiden Versionen als zwei unabhängige Seiten sieht. So werden auch Bestrafungen im Ranking wegen Duplicate Content verhindert.
Common mistakes
Daneben gibt man auf Googles Developer-Seite auch Tipps, um die häufigsten Fehler auf mobilen Seiten zu vermeiden. Natürlich sollten Videos keine veraltete Flash-Technik nutzen und im Idealfall mittels HTML5 eingebunden werden. Wobei das semantische HTML5 natürlich generell bei Google gern gesehen ist.
Größtes Problem bei mobilen Angeboten sind allerdings meist fehlerhafte Weiterleitungen und Verlinkungen. Nichts ist ärgerlicher, als unterwegs nach längerer Wartezeit die falsche Seite ausgeliefert zu bekommen!
Gibt es einen Inhalt in der mobile Version nicht, der aber in der Desktop-Version vorhanden ist, sollte auf die Desktop-Version verlinkt werden und keine Fehlermeldung angezeigt werden. Denn den gesuchten Inhalt nicht optimal präsentiert zu bekommen, ist weniger deprimierend, als eine Fehlermeldung oder 404-Seite zu sehen.
Wer also bisher noch einen Bogen um die Anpassung seiner Inhalte für mobile Nutzer machte, sollte sich auf kurz oder lang jedenfalls überlegen, den eigenen Webauftritt anzupassen, um auch von der größer werdenden Zahl an mobilen Nutzern gefunden zu werden. Seit Googles Ankündigung darf Mobile SEO nun definitiv nicht mehr vernachlässigt werden.