Lizenzfrei ist nicht kostenlos: Bilder richtig nutzen
Daniel Marx
Eine Website braucht Bilder. Um die Seite zu gestalten, zu illustrieren und aufzulockern. Aber welche Bilder darf man als Websitebetreiber oder Blogger überhaupt verwenden?
Viele unerfahrene Blogger, aber vor allem auch Kunden, die kaum etwas mit dem Web zu tun haben, kennen sich hier oft nicht aus und wundern sich, warum sie nicht einfach Bilder aus der Google-Suche auf ihre Seite stellen können.
Fremde Bilder
Grundsätzlich gilt, dass der Schöpfer eines jeden Bildes, egal ob Foto, Illustration oder Grafik, das Urheberrecht an seinem Werk hält. Das passiert ganz automatisch, sobald ein Werk eine gewisse „Schöpfungshöhe“ erreicht. Dieses Urheberrecht ist nicht übertragbar oder abtretbar, sondern bleibt beim Urheber.
Nutzungsrechte und Lizenzen
Was der Urheber aber abtreten kann, sind Nutzungsrechte an seinem Werk. Der Urheber erlaubt dann anderen, sein Werk in einer bestimmten Weise zu nutzen. Und das passiert über Lizenzen.
Lizenzfrei & Lizenzpflichtig
Zunächst gibt es natürlich die Möglichkeit, sich Bilder zum Beispiel über Stockphoto-Plattformen zu kaufen. Oder besser gesagt, sich Nutzungsrechte an Bildern zu kaufen. Das passiert über proprietäre Lizenzen. Hier gibt es viele Abstufungen, in der Regel wird aber zwischen lizenzfreien und lizenzpflichtigen Bildern unterschieden.
Der Begriff „lizenzfrei“ führt dabei aber allzu oft zu Verwirrung. Viele User lesen einfach nur den Wortfetzen „frei“ und gehen dann davon aus, dass sie ein solches Bild kostenlos verwenden dürfen. Aber genau das heißt es eben nicht. Denn lizenzfrei (royalty-free) bedeutet, dass man die Nutzungsrechte an einem Bild einmalig gegen eine Gebühr erwirbt und dann das Bild quasi unbegrenzt verwenden kann.
Das Gegenteil dazu sind lizenzpflichtige (rights-managed) Bilder. Hier wird die Verwendung räumlich, zeitlich, anwendungsmäßig und/oder inhaltlich genau geregelt. Ein Bild darf dann auch nur zu diesem einen lizensierten Zweck verwendet werden.
Freie Lizenzen: Creative Commons, Gemeinfrei & Co
Bei vielen Bloggern oder auch manchen Seitenbetreibern ist allerdings oft kein Geld da, um regelmäßig Bilder einzukaufen. Hier kann man sich mit freien Lizenzen behelfen. Die sind dann tatsächlich kostenlos, aber trotzdem oft mit genauen Vorgaben zur Nutzung versehen.
Zum einen gibt es da die beliebten Creative Commons Lizenzen. Mit diesen kann jedermann seine Werke offen zur Verfügung stellen und trotzdem Einfluss auf die Art der Nutzung nehmen. Zum Beispiel kann er festlegen, dass sein Werk nicht kommerziell genutzt werden darf und dazu immer sein Name angegeben werden muss.
Zum anderen gibt es gemeinfreie Bilder. Das können Werke sein, für die kein Urheberrecht mehr besteht, weil zum Beispiel der Schöpfer schon länger als 70 Jahre tot ist. Es kann aber auch sein, dass der Urheber freiwillig auf all seine Rechte verzichtet und sie unter der US-amerikanischen Public-Domain-Lizenz zur Verfügung stellt. Auch Bilder von gewissen Behörden sind oft „gemeinfrei“. Diese Werke können dann tatsächlich kostenlos komplett ohne Beschränkungen verwendet werden.
Eine Meta-Suchmaschine für CC-Bilder findet man auf search.creativecommons.org und auch für Bilder unter Public Domain gibt es Datenbanken, wie zum Beispiel Pixabay.
Das Problem mit freien Lizenzen: 100 % sicher, die Bilder auch verwenden zu dürfen, kann man sich auch hier nicht sein. Schließlich kann man nicht nachprüfen, ob derjenige, der Bilder unter einer solchen Lizenz zur Verfügung stellt, auch wirklich der Urheber ist.
Eigene Fotos
Natürlich kann man auch komplett auf fremde Bilder verzichten und nur eigenes Bildmaterial verwenden. Somit liegen nicht nur das Urheberrecht, sondern auch die Nutzungsrechte bei einem selbst. Aber auch hier kann es problematische Situationen geben.
Zum Beispiel, wenn Menschen auf Fotos eindeutig zu erkennen sind. Da jedermann ein Recht am eigenen Bild hat, müssen die Personen auf einem Foto einer Veröffentlichung auch zustimmen. Daneben kann es auch Probleme geben, wenn man urheberrechtlich geschützte Werke als zentrales Motiv eines Bildes live casino Canada auswählt. Das fängt zum Beispiel schon bei einem Screenshot einer fremden Website an und geht bis zu Fotos von „architektonischen Kunstwerken“. Berühmtes Beispiel: Die Betreiberfirma SETE erhebt Anspruch auf kommerzielle Fotos vom nächtlich beleuchteten Eiffelturm in Paris.
Fazit
Wer sicher gehen will, dass er ein Foto auch wirklich verwenden darf, der sollte sich die entsprechende Lizenz kaufen. Wer das nicht möchte, muss oft lange suchen, bis ein Bild mit passender freier Lizenz gefunden ist. Und damit oft auch Kompromisse eingehen.