Daten vor der Facebook Graph Search schützen!
Daniel Marx
Schon Anfang des Jahres kündigte Facebook ein Update seiner Suchfunktion an. Ein Update, auf das große Teile der Facebook Gemeinde bereits sehnlichst gewartet haben. Funktionierte doch die bisherige Suche meist mehr schlecht als recht.
Nach einer jetzt abgeschlossenen Testphase wird die Suche nun für alle Nutzer ausgerollt, zunächst in der englischsprachigen Version und wohl bald auch auf Deutsch.
Die neue Suche, Graph Search genannt, ist ein mächtiges Tool, um Informationen aus Facebook herauszufiltern. Denn zum einen ist die Suche semantisch, das heißt, sie versteht Suchanfragen wie „Personen, denen THIRD MAN gefällt“. Zum anderen greift sie auf alle sichtbaren Informationen auf Facebook zurück. Also auf allgemeine Infos, Beiträge, den Freundesstatus, Bilder, Orte, auf die vor kurzem eingeführten #Hashtags und auf viele andere Infos mehr.
Was zum Beispiel bedeutet, dass alle Nutzer gefunden werden können, denen THIRD MAN öffentlich gefällt, unabhängig davon, ob man mit ihnen in einer Beziehung steht oder nicht. Die Graph Search findet alles, was für das suchende Nutzer-Profil sichtbar ist.
Und da auf Facebook ja von den Grundeinstellungen her alles zunächst einmal öffentlich geteilt wird, empfiehlt es sich jetzt dringend, wieder einmal die eigenen Privatsphären-Einstellungen zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern.
Denn was mit der Graph Search und legeren Privacy-Einstellungen so alles möglich ist, zeigt der Blog Actual Facebook Graph Searches ganz gut.
Sichtbarkeit einschränken
Manche grundlegende Infos wie Name, Geschlecht und Profilbild werden von Facebook zwar grundsätzlich als öffentlich angesehen, aber für alles andere kann das Publikum eingeschränkt werden. Am wichtigsten, weil wohl am sensibelsten, sind die allgemeinen Daten zu Wohnort, Beziehungsstatuts, sexueller Orientierung, Arbeitgebern usw. Diese Informationen sind im eigenen Profil unter “Info” zu finden. Bearbeitet man die Daten (mit Klick auf den Stift im rechten oberen Eck), kann neben jeder Info auch die Sichtbarkeit festgelegt werden.

Auch die Sichtbarkeit der eigenen Freundesliste kann reguliert werden. Im Tab “Freunde” im eigenen Profil auf den Stift klicken und den Zugriff auf Freundesliste regeln. So sieht niemand direkt, mit wem man befreundet ist. Da aber Freundschaften auf Facebook nun mal eine Verbindung zweier Nutzer sind, muss auch der Freund seine Freundesliste verborgen haben, um der Graph Search die Information zum Freundesstatus vorzuenthalten.


Klickt man auf irgendeiner Page auf „Gefällt mir“, ist das wie beschrieben in der Regel erst einmal öffentlich. Was bedeutet, dass es über die Graph Search auch für jeden anderen Nutzer auffindbar ist. Deshalb ist es ratsam, auch die Sichtbarkeit der eigenen Likes zu begrenzen. Dazu klickt man im eigenen Profil auf den Tab “Mehr”, und dann im Dropdown auf “Gefällt mir”-Angaben.
Auf der „Gefällt mir“-Seite wieder ein Klick auf den Stift rechts oben und auf Privatsphäre bearbeiten, schon kann die Sichtbarkeit der Likes – sogar je nach Kategorie – beschränkt werden.

Jetzt noch das Publikum der eigenen Posts definieren, dann sind die wichtigsten Einstellungen geschafft. Das geht am besten über einen Klick auf das Zahnradsymbol ganz rechts in der blauen Leiste und dann auf Privatsphäre-Einstellungen. Denn dort kann nicht nur das Publikum für zukünftige Posts eingeschränkt werden, sondern auch nachträglich für alte Beiträge.

Wer sein Facebook-Leben vor dem großen Roll-out der Suche gern nach unangenehmen oder peinlichen Kommentaren, Fotos oder Likes durchsuchen will, der kann übrigens auf Dienste wie SimpleWash zurückgreifen.