Gutes Google Ranking ohne Linkbuilding?
Daniel Marx
Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung lassen sich in zwei große Bereiche einteilen. Auf der einen Seite steht das On-Page-SEO: Alle Maßnahmen, die aus technischer, struktureller und inhaltlicher Sicht auf einer Website selbst umgesetzt werden können. Alles was abseits der eigenen Domain, also im „restlichen“ Internet stattfindet, hingegen zählt zum Off-Page-SEO.
Als wichtigste Off-Page Maßnahme wird in der Regel das Linkbuilding, also der Aufbau neuer Backlinks gezählt.
Warum Backlinks und Linkbuilding?
Als die Google Gründer Larry Page und Sergei Brin mit ihrem PageRank-Algorithmus den Grundstein für Googles Erfolg legten, war ihre Grundidee Internetseiten aufgrund ihrer Verlinkungen untereinander zu bewerten.
Je mehr Links von verschiedenen Seiten auf eine Seite verweisen, umso höher ist der Wert dieser Seite. Je höher der Wert der verweisenden Seiten ist, desto größer ist der Effekt der eingehenden Links auf die verwiesene Seite.
Natürlich wurde der Google Algorithmus seitdem stetig verbessert und zur Bestimmung der Relevanz einer Seite für die jeweilige Suchanfrage fliesen zahlreiche andere Dinge mit ein. Mehr als 200 Faktoren beeinflussen heute das Google Ranking. Trotzdem sind Backlinks von anderen Seiten noch immer ein gewichtiger Rankingfaktor.
Genau deshalb versucht man bei der Suchmaschinenoptimierung durch Linkbuilding also gute Links auf wichtige Landing Pages zu bekommen.
Ist Linkbuilding überhaupt erlaubt?
Weil Google die künstliche Manipulation seiner Suchergebnisse soweit wie möglich verhindern will, verbietet die Suchmaschine in den Guidelines für Webmaster ganz klar alle Aktivitäten die man als „unnatürlich“ ansieht:
Dazu gehört zum Beispiel der Kauf und Verkauf von Backlinks, exzessiver Linktausch, automatisierte Links, exzessives Keywordstuffing in Gastartikeln, ….
Vor einiger Zeit ließ Google Mitarbeiter John Mueller verlauten, dass man ganz auf künstlichen Backlinkaufbau verzichten sollte, weil es per se unnatürlich sei. Und dass es auch möglich wäre ohne Linkbuilding gut zu ranken. Aber stimmt das?
Algorithmus ohne Backlinks
Die russische Suchmaschine Yandex hat letztes Jahr mit einem Algorithmus experimentiert, der externe Backlinks nicht als Rankingfaktor miteinbezieht, sondern sich vor allem auf die Qualität der Inhalte der Seiten konzentriert.
Und auch Google spielt sich intern mit einem Algorithmus der komplett auf Backlinks als Rankingfaktor verzichtet. Zumindest im vergangenen Jahr lag die Qualität der Suchergebnisse aber noch weit unter dem Niveau des öffentlichen Algorithmus:
Anfang des Jahres hat auch Yandex die Bewertung von Backlinks wieder mit seinen Algorithmus aufgenommen.
Kann man ohne Links überhaupt ranken?
Backlinks sind und bleiben vorerst also ein Rankingfaktor. Kann man aber trotzdem auf Links verzichten und trotzdem gut ranken, wie John Mueller behauptet?
Der amerikanische Tools Anbieter MOZ hat in einer aktuellen Studie eine starke Korrelation zwischen guten Rankings und externen Links bestätigt. In den Top 50 Ergebnissen haben 99.2% aller Webseiten zu mindestens einen externen Backlink auf die Domain. Ebenso hatten 77.8% der Ergebnisse einen direkten Link auf die Seite selbst.
Ein gutes Ranking ist laut MOZ Studie eigentlich nur für nicht sehr stark umkämpfte, also sehr spezifische Suchanfragen möglich, die nur wenig bis keinen Traffic bringen. Oder aber wenn sehr spezifisch genau nach der Website selbst gesucht wird.
Um für relevante Suchanfragen gefunden zu werden ist Linkbuilding also weiter eine der vielen Stellschrauben an der bei der Suchmaschinenoptimierung gedreht werden kann. Zum Aufbau neuer Links gibt es verschiedene Taktiken und Strategien. Im Idealfall bekommt man einen Link natürlich immer noch ohne eigenes aktives Zutun, einfach aus dem Grund, weil man gute, interessante Inhalte bietet, die andere Webmaster für „verlinkenswert“ halten.