6 Tipps zur besseren Formulierung von AdWords Anzeigen
Thomas Kloos
Wenn wir über Google AdWords sprechen oder eine AdWords Kampagne managen, geht es meistens um Klickraten, Keywords, Schaltungsmethoden, Zeitpläne, Gebote, Geräte,… Oft vergessen wird aber auf das Wichtigste: die Anzeige.
Dabei ist die Anzeige das, was der potenzielle Kunde sieht: Sie vermittelt meine Botschaft und beeinflusst die Erwartungshaltung. Kurz: Die Anzeige sollte im Mittelpunkt jeder AdWords Kampagne stehen!
Eine Standard AdWords Anzeige besteht aus einer Überschrift, 2 Zeilen Text und der URL. Die Betonung liegt auf Standard. Es ist die Art von Anzeige, die wir mehrmals täglich sehen, die wir gewohnt sind, die sich nicht von den anderen Elementen auf der Suchergebnisseite von Google abhebt. Und derer gibt es viele. Sie geht sozusagen unter, im Lärm der vielen Informationen, die uns geboten werden.
Eine gute Anzeige hebt sich nicht nur von anderen ab und zieht dadurch mehr Klicks an, sondern sie zieht auch die richtigen Klicks an.
Was sind also die Faktoren, die eine Anzeige gut, oder sogar großartig machen? Welche Möglichkeiten habe ich, um mich von anderen abzuheben?
Hier sind sechs Tipps zur besseren Formulierung von AdWords Anzeigentexten:
Platz einnehmen
Je größer desto besser. In den Top 3 Anzeigenrängen sind Anzeigenerweiterungen eine Möglichkeit die Standard Anzeige größer zu machen, damit sie möglichst viel Platz einnimmt. Allein durch ihre Größe wird sie so zum Blickfang, vermittelt Autorität und bietet natürlich auch ein Maximum an Information!
Mit Call-Out Extensions lassen sich zum Beispiel Schlagworte hinzufügen. Hat man Presseartikel in unabhängigen Medien lassen sich diese mit Hilfe der Review Extension einbinden. Dazu noch Sitelinks sowie Adress- und Anruferweiterung und schon nimmt die Anzeige deutlich mehr Platz ein.
Keywords im Anzeigentext verwenden
Old but Gold: Zugegeben, dieser Punkt ist nicht besonders sexy, aber funktioniert eben in der Regel sehr gut. Verwenden Sie die Keywords in Ihrer Anzeige!
Wenn die Suchbegriffe, die in das Suchfeld eingegeben werden, genau in der Form im Anzeigentext stehen, werden diese zumindest teilweise fett dargestellt, was Ihre Anzeige hervorheben kann.
Darüberhinaus ist es aus psychologischer Sicht sinnvoll, dem User genau das anzuzeigen, wonach er gerade gesucht hat. Die Verwendung der exakten Suchphrase vermittelt so eine höhere Relevanz und steigert die Click-through-rate.
Diesen Effekt erreicht man am besten durch eine saubere Kampagnenstruktur. Also eine Gliederung jeder Kampagne in mehrere Anzeigengruppen, in die jeweils eigene Anzeigen-Sets mit verschiedenen Texten gepackt werden.
Zwar bietet Google auch die Möglichkeit die genaue Suchphrase per Platzhalter in Anzeigen zu packen, allerdings sollte dieses Feature mit Vorsicht genossen werden. Das Risiko, dass automatisierte Keywords schnell zu Nonsens Anzeigen führen. Ebays AdWords Fails alá „baby – buy it cheap on ebay“ dienen hier als Warnung.
Anders als alle anderen
Wenn für einen Suchbegriff alle Anzeigen gleich aussehen: Break the Rules! Vergessen Sie das Keyword im Anzeigentext – Bringen Sie stattdessen Kreativität ins Spiel!
Wer zum Beispiel nach Laufschuhen sucht bekommt die geballte Ladung AdWords Konformität: Alle haben das Keyword im Anzeigentext, alle haben die Top-Marken und alle bieten Prozente:

Solche Suchergebnisseiten bieten eine gute Gelegenheit sich abzusetzen, indem man komplett aus der Reihe tanzt. Warum zum Beispiel nicht den andauernden Zombie-Hype nutzen um folgende Anzeige zu schalten:

Oder Sie passen Ihre Anzeige auf eine genau definierte Zielgruppe an und spielen mit deren Sprachverhalten. Wenn unsere Zielgruppe zum Beispiel IT-ler sind, könnte die Anzeige so aussehen:

Sagen Sie den Usern was Sie auf der Zielseite tun sollen
Der Call-to-Action ist eine der bewährtesten Methoden der Werbung: den Leuten direkt sagen, was sie tun sollen. Das beruhigt und schafft Klarheit. Wenn Sie den Leuten sagen, was sie tun sollen, dann erhöht das nicht nur die Klickrate, sondern auch Ihre Verkäufe. Denn es bereitet die Besucher unterbewusst schon auf den nächsten Schritt vor.
Keine falschen Versprechungen
Stellen Sie sich vor, Sie sehen eine Anzeige, die -70% auf Ihre Lieblingsmarke anpreist. Sie freuen sich. Sie klicken darauf. Auf der Zielseite ist keine Rede mehr von dieser Aktion. Wenn Sie die Anzeige genau angesehen hätten, hätten Sie gelesen: bis zu -70%. Und das bezog sich auch nicht auf Ihre Lieblingsmarke, sondern auf das ganze Sortiment. Sie sind enttäuscht. Sie verlassen die Seite.
Als Betreiber zahlen Sie aber für Klicks, die Ihnen nichts bringen.
Wo jeder Klick Geld kostet gibt es keinen Platz für falsche Versprechen oder unklare Aussagen. Vermeiden Sie daher leere Worthülsen wie „kompetente Schulung“, „innovatives Unternehmen“, „kundenorientierte Lösungen“, etc. Solche vagen Begriffe haben in AdWords Anzeigen nichts verloren. Hier geht es um ganz klare, kurze und konkrete Aussagen, die die Zielgruppe direkt ansprechen.
Wenn Sie eine Aktion oder einen Preis in der Anzeige kommunizieren, dann muss diese Aktion auch auf der Zielseite kommuniziert werden. Sonst führt das nicht zur gewünschten Steigerung der Conversion-Rate, sondern lediglich zu enttäuschten Nicht-Kunden.
Die Anzeige als Filter nutzen
Angenommen Sie haben eine Kampagne für Lebensversicherung. Lebensversicherung ist eines der heiß umkämpftesten KWs, die es auf AdWords gibt. Sie zahlen pro Klick 12 Euro und bekommen 100 Klicks pro Tag. Das macht dann 1.200 Euro pro Tag oder 36.000 Euro pro Monat.
Jetzt haben Sie aber unter diesen Besuchern solche, die gar keine Lebensversicherung abschließen wollen. Sondern nur wissen möchten, was das ist oder wie sie funktioniert.
Eine hohe Klickrate bei AdWords ist zwar schön und gut, aber wenn dabei keine Conversions herauskommen, ist die Übung umsonst – bzw. eben nicht umsonst, sondern sehr teuer!
Keywords steuern, wer meine Anzeige sieht. Die Anzeige aber steuert, wer auf sie klickt.
Ziel ist es zu verhindern, dass Leute auf die Anzeige klicken, die sich z.B. das Produkt gar nicht leisten können. Auch wenn das wichtige Parameter wie CTR und CPC verschlechtert: Oft muss man auf Besucher verzichten, um mehr Gewinn zu machen.